Wenig Licht, hohe Luftfeuchte

Herbst- und Winterwitterung begünstigen Schwebzeit von Aerosolen und somit Ausbreitung von Viren.

Die Luftfeuchtigkeit hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Verbreitung von Viren. Aerosole nehmen hier eine Schlüsselrolle ein: Aerosole sind winzige Teilchen, die sich, je nach Luftfeuchte, mitunter tagelang in der Luft halten können. Die Teilchen können dabei nicht nur das Erbgut eines Erregers sondern sogar den kompletten Virus transportieren. 

Bild: Achim Otto

 

Die Ausbreitung von Viren, etwa SARS-CoV-2, wird aus meteorologischer Sicht zur Zeit von gleich zwei Faktoren begünstigt: Zum einen steigt, wie üblich im Herbst, die Anzahl der Tage mit einer hohen Luftfeuchtigkeit (>= 80 Prozent).

Unsere Grafik zeigt genau diesen Verlauf für das gesamte Jahr 2020 an unserer Wetterstation in Bonn.

Während es im Sommer immer wieder komplett lufttrockene Tage und Zeiträume gab, wiesen Frühjahr und Herbst so gut wie keine Tage mit niedriger Luftfeuchtigkeit auf.

 

Während das Feuchteniveau die Schwebedauer von Aerosolen in der dunklen Jahreszeit begünstigt, sinkt parallel der Einfluss virenschädlicher UV-Strahlung. In den Sommermonaten ist selbst bei einem hohen Bewölkungsgrad noch eine gewisse UV-Strahlung messbar; bei grauem Herbstwetter dringt aber so gut wie keine ultraviolette Strahlung mehr zu uns durch.

Hohe Luftfeuchtigkeit und geringe UV-Strahlung - gerade im Herbst und Winter sollten wir in Hinblick auf das Infektionsgeschen zusätzliche Vorsicht walten lassen und auf eine Einhaltung der Hygieneregeln achten.

Gänzlicher Schutz ist aber natürlich auch nicht mit Hygiene und Abstand zu gewährleisten. Kleine Aerosol-Partikel (50µm) können bei hoher Luftfeuchte eine Strecke von bis zu fünf Meter zurücklegen - in der Realität lässt sich ihnen also kaum ausweichen.

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